Die Abteilung

Die sich hier darstellende Judoabteilung wurde 1968 von Horst Riedel (Mehrfacher DDR- Meister) ins Leben gerufen und am  1.1.1969 schließlich offizielles Mitglied im Landessportbund und Hessischen Judoverband.

Heute besteht die Judoabteilung aus 110 Mitgliedern, die von 9 lizenzierten Trainern trainiert werden.

 

Was ist Judo eigentlich?

Judo ist der weltweit am meisten verbreitete Kampfsport überhaupt.
In ca. 115 Ländern der Welt betreiben nahezu 10 Millionen Menschen Judo.
In Deutschland ist Judo im Deutschen Judo-Bund (DJB) organisiert.
Der DJB hat derzeit (1997) knapp 250.000 Mitglieder in 18 Landesverbänden und 2.500 Vereinen.
Judo kommt aus Japan und wurde 1882 von Jigoro Kano aus verschiedenen Selbstverteidigungssystemen
zusammengefasst. Kano nahm alle den Gegner geföhrdenden Techniken aus seinem neuen System
heraus und nannte es  "Kodokan-Judo" Judo (wörtlich übersetzt als "der sanfte Weg" oder "der Weg der Geschmeidigkeit") wird heute auf sehr viele unterschiedliche Arten und mit vielen unterschiedlichen Zielen betrieben. Man kann es als Fitness-Training ansehen, zur Selbsterfahrung oder auch Selbstverteidigung  üben, zu therapeutischen oder persönlichkeitsbildenden Zwecken einsetzen oder auch als Sport betreiben. Fast alle Kinder, mit mehr als 70% die große Mehrzahl der Mitglieder im Deutschen-Judo-Bund, lernen Judo zunächst einmal als eine olympische Sportart kennen.

Die Geschichte des Judo

Jigoro Kano (1860-1938), der Gründer des Judo, wurde im Jahre 1860 in dem kleinen, am Meer gelegenen Städtchen Mikage, unweit von Kyoto, geboren. Als Abkömmling eines armen Samurai-Clans zeigte er schon frühzeitig eine Neigung zu den Humanwissenschaften. Er war arbeitsam und beharrlich. Nach der Meiji-Revolution übersiedelte seine Familie im Jahre 1871 nach Tokio. Kano, der eine Mittelschule absolviert hatte, begann an der Kaiserlichen Universität in Tokio zu studieren. In seiner Studienzeit begann er erstmalig ernsthaft über die Möglichkeit nachzudenken, die Harmonie von Körper und Geist zu erreichen. So entwickelte er diesen Sport aus waffenlosen Kampf- und Selbstverteidigungskünsten (Ju-Jitsu oder Ju-Jutsu). Er lernte bei mehreren Meistern. Als er aus den verschiedenen Kampfmethoden das Judo schuf, hatte er hauptsächlich drei Ziele im Auge: Er wollte ein System schaffen, das auf interessante, zu längerer Praxis anregende Weise den Körper trainiert, alle Muskeln ausbildet und die Organkraft stärkt, kurz den Körper anhaltend in Form bringt. Es sollte nicht nur ein kurzlebiges Fitnessprogramm sein, sondern vielmehr von Menschen jeden Alters und Geschlechts ausgeübt werden können. Ebenfalls dachte er daran, seinen Schülern die Möglichkeit zu geben, in einem von strengen Regeln kontrollierten Zweikampfsport Wettkämpfe zu bestreiten. Im weiteren sollte durch Judo neben einer Charakter- und Persönlichkeitsformung die Schärfung geistiger Fähigkeiten erreicht werden. Professor Kano stellte für das Judo einige übergeordnete Prinzipien auf. So unter anderem:

Bestmöglicher Einsatz der Kräfte, Wende Deine Energie zum Guten, Wohlergehen für alle, Siegen durch Nachgeben

Das ständige, geduldige Ausüben eines Sportes mit dieser Grundlage lässt die geistige Haltung des Menschen nicht unbeeinflusst. 1882 eröffnete Kano eine eigene kleine Judoschule, den KODOKAN (Ort zum Studium des Weges). Heute noch ist der KODOKAN in Tokio wegweisend. Jigoro Kano stieg in seinem Heimatland als Erzieher und Politiker Stufe um Stufe auf. Er schloss sein Studium der Ästhetik und Moral an der Universität in Tokio ab. Nachdem er mehrmals Sonderbeauftragter und Gesandter Japans war, wurde er Staatsrat im Erziehungsministerium. Seiner Verdienste wegen zeichnete der Kaiser ihn mit höchsten Ehren aus. Seit seiner Entstehung hat Judo weltweit eine einzigartige Entwicklung erlebt. Insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg konnten eine große Aufwärtsentwicklung und beachtliche Erfolge erzielt werden. Wie sehr Judo zu einem internationalen Sport geworden ist, sieht man daran, dass es seit 1964 in die Disziplinen der Olympischen Spiele aufgenommen wurde. Auch als Selbstverteidigung hat Judo viele Anhänger gefunden. Nicht umsonst wird diese Methode in vielen Polizeischulen erlernt.

Lebens- und Trainingsgrundsätze des Judo - Begründers

Chikara-hittatsu

Die Anstrengungen führen immer zum Ziel

Jita-kyoei

Wechselseitiges, gegenseitiges Glück (Ruhm)

Jundo-seisho

Der richtige 'Weg' führt zum Ziel

Seiki-ekisei

Die eigene Ausbildung soll den anderen zuträglich sein

Seiryoko-saizen-katsuyo

Der beste Gebrauch der geistigen und körperlichen Energie

Shin-shin-jizai

Geistige und körperliche Geschmeidigkeit

Sojo-soei

Sich gegenseitig helfen und nachgeben